Künstlerin an der Brauseflamme: Katharina Kleinfeld

Einführung in die Kunst der Kieler Glasbläserin Katharina Kleinfeld

Erstellt im Auftrag der Emmaus Kirchengemeinde anlässlich ihres Kunstsommers 2016, bei dem die Gemeinde ihre drei Kieler Kirchengebäude über gut sechs Wochen für einen Dialog mit Bildender Kunst öffnet.

Künstlerin an der Brauseflamme: Katharina Kleinfeld weiterlesen

Experimentieren am Atombombeneffekt – Miriam Cahn in Kiel

Die Kunsthalle zu Kiel zeigt bis 24. Juli 2016 Geschichte und Gegenwart der künstlerischen Arbeit von Miriam Cahn

Ausstellungsbericht für die Fachzeitung „Kunst und Auktionen“, erschienen am 1. Juli 2016 im ZEITkunstverlag, Berlin.

Experimentieren am Atombombeneffekt – Miriam Cahn in Kiel weiterlesen

Leichter Zugang zur Kultur – Günter Schiemann über Soziokultur

Kurzportrait Nr. 22 aus der Serie“Kulturpartner“ über die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur e.V. in Husum

Erschienen in magz – Magazin für die Probstei und das Kieler Ostufer, Ausgabe Juni-Juli Nr. 3/2016, Laboe

Leichter Zugang zur Kultur – Günter Schiemann über Soziokultur weiterlesen

Schwarzbrot statt Sahnetorte – Ministerinnen wollen Künstler als Kulturvermittler in Schulen einsetzen

Zuerst erschienen auf landesblog.de. Siehe dort auch „Die Spaltung oder Vom Glück der Bullerbü-Kinder“ vom 15.01.2018 und „Schlusslicht beim Bildungsmonitor“ vom 18.02.2012

Die Landesregierung will 120 Kulturvermittler auf Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein verteilen. Dort sollen sie Kulturprojekte umsetzen. Diese Initiative „Kultur trifft Schule – Schule trifft Kultur“ läuft ab Januar 2015 für drei Jahre. Zur Hälfte werden Lehrkräfte für diese Aufgabe angeworben. Künstlerinnen und Künstler bilden die zweite Gruppe. Deren Projektarbeit finanziert die Mercator-Stiftung aus Essen im Rahmen ihres Programms „Kreativpotentiale” mit insgesamt 500.000 Euro.

Schwarzbrot statt Sahnetorte – Ministerinnen wollen Künstler als Kulturvermittler in Schulen einsetzen weiterlesen

Burnout-Syndrom.

Kommentar zur documenta (13)

Während der documenta wird Kassel zur Bühne für zeitgenössische Kunst. Vier Tage spielte ich dort mit – in der Rolle einer Reporterin. Dieses Auf-der-Bühne-Sein erzeuge eine lebhafte und lebendige Zeit des Hier und Jetzt, orakelte Carolyn Christov-Bakargiev. Damit sollte sie Recht behalten. Burnout-Syndrom. weiterlesen

Friesisch herb – Das Museum Kunst der Westküste auf Föhr

Der nachfolgende Bericht über die Eröffnung des Museums mit einer ersten Sammlungspräsentation unter dem Titel „Von Bergen nach Bergen“ erschien am 18. September 2009 in der Nummer 18 der Kunstmarktzeitung Kunst und Auktionen aus dem ZEIT Verlag in Hamburg.

Laut knattert ein Militärhubschrauber über den Nationalpark Wattenmeer heran. Sein Ziel ist Föhr: 10.000 Einwohner, zwanzig Kilometer Entfernung bis zur dänischen Grenze. Er bringt Besuch zur Insel – mit Sicherheit Margethe II., Königin von Dänemark. Später lesen wir im Nordfriesischen Tageblatt, Hoheit kam nicht allein. Mit ihr erschien die Königin von Bhutan zur Einweihung des Museums Kunst der Westküste in Alkersum sowie Verlegerin Friede Springer, auf Föhr geboren, die der Sammlung einige Kunstwerke aus eigenem Besitz zum Geschenk machte.

Die Ferieninsel Föhr gehört zu Friesland. Diese Region bildet eine eigene Welt, angereichert mit fremden Begriffen wie Diele, Priel und Siel, in der ein Friese bloß die Marsch, aber ungern die Geest betritt als wäre dort oben ,,di düwel“ los. Er lebte auf Warften, betrieb Werften. Jedoch im Winter nicht, da hockte er, Grog schlürfend, in seinem Pesel. ,,Liawer duad as slaof‘, verkündet der friesische Wappenspruch. Seine Freiheit und Selbstbestimmung gingen dem Friesen einst über alles. Darauf folgten traditionell die Gastfreundschaft und prinzipiell die Weltoffenheit. Wer diese Werte derzeit sucht, benötigt ein extrem starkes Vergrößerungsglas. Darunter erkennen wir auf einen Blick drei Frieslande: das der Westfriesen, der Ostfriesen und der Nordfriesen. Erstere sind Niederländer. Sie leben auf Inseln nördlich Bergen aan Zee. Ihr Gebiet erstreckt sich bis hinauf zur Emsmündung. Daran schließen sich die ostfriesischen Inseln an, eine Kette aus elf Gliedem, vier davon unbewohnt. Der Ostfriese ist Niedersachse. Der Nordfriese lebt im Nordwesten Schleswig-Holsteins. Alle Friesen waren einst eichenharte Seefahrer. Ihre Geschichte begann im frühen Mittelalter und ähnelt der ihrer Brüder entlang der Westküste über das dänische Kap Skagen hinaus bis hoch nach Bergen in Norwegen. Sturmfluten, Hunger und andere Katastrophen hinterließen ihre Jahresringe am Familienstammbaum. Spaß kam selten auf, heißt es. Das prägt. Der gemeinsame Kampf bindet. Zur Verständigung entlang der Achse Bergen bis Bergen reicht ein Kopfnicken. Eine Kooperation aus Dänen, Deutschen und Niederländern erreichte im Juni weltweit Anerkennung des Wattenmeeres als schützenswerte Zone.

Das Jubelbanner ,,Wir sind Weltnaturerbe“ baumelte noch am Leuchtturm, als ganz Friesland die Eröffnung des Museums von Alkersum feierte. Mit ihm wächst der friesischen Bewegung ein neues kulturelles Zentum heran. Es wird kooperieren, zunächst mit dem Carl Haeberlin Friesen-Museum in Wyk, später vermutlich mit ähnlichen Einrichtungen auf Nachbarinseln und dem Festland. Während des Festakts äußerte der niederländische Botschafter bereits konkret den Wunsch nach Zusammenarbeit.

Mit Volkskunde beschäftigen sich 26 Museen allein im Kreis Nodfriesland. Der Friese pflegt seine Tradition. Niemals vergisst er seine Herkunft. Das bewies Friedrich Paulsen. In Schweden gründete er seinen Pharmakonzern. Ferring International Center S. A. heißt die international erfolgreiche Holding. Sie hat heute ihren Firmensitz bei Lausanne in der Schweiz, besitzt ein Research & Development Center im Medicon Valley von Schonen am Öresund und eine Vielzahl an Produktionsstätten zwischen Kiel und Tokyo. Friedrich Paulsen wurde am 31. Juli 1909 in Dagebüll geboren, einem Inselfährort auf dem friesischen Festland. Seine Eltern stammten beide von Föhr. Von ihnen lernte er, dass ,,Fering“ mehr ist als die Sprache der Föhrer, nämlich eine historisch verankerte Grundhaltung zum Leben, die sich in allerlei kulturellen Leistungen ausprägt. Paulsen starb 1997 auf Föhr. Bereits während seines Medizinstudiums in Kiel soll er sich für den Schutz von Minderheiten eingesetzt haben. 1933 bis 1935 saß er dafür in Haft. Danach drohte ihm Einweisung ins KZ, der er durch Flucht in die Schweiz entging. An der Gründung des Nordfriisk Instituut 1948 war er maßgeblich beteiligt. 1988 errichtete er seine Stiftung in Alkersum. Das neue Museum ist ihm gewidmet, Museumsstifter sein Sohn Frederik Paulsen.

Knapp 17 Prozent der Baukosten von insgesamt 13,2 Mio € steuerte der Staat bei. Dahinter verbergen sich Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Den Museumsunterhalt und die Weiterentwicklung der Sammlung will die gemeinnützige GmbH Det Paulsen Legaat allein bestreiten. Sein Jahresbudget bezifferte Gründungsdirektor Thorsten Sadowsky auf 1,3 Mio €. Er rechne mit Einnahmen durch etwa 30.000 Besucher pro Jahr, erklärte er während der Pressekonferenz. Zwei Wochen nach der Eröffnung wurde bereits der zehntausendste
Besucher erwartet. Seine Rechnung könnte also aufgehen.

Für den Ankauf beauftragte der Museumsstifter Experten mit der Suche nach künstlerischen Arbeiten, die die Lebenswelt der Küsten- und Inselbewohner dokumentieren. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin sollte es realistische Malerei sein. Derzeit gehören 480 Positionen aus dem Zeitaum 1830 bis 1930 zum Bestand. Im Fokus standen maritime Motive, vorrangig idealisierende Gemälde, die im Siegeszug der Freilichtmalerei die Metropolen erreichten und dort für das einfache, naturnahe Leben warben. Alle Kunstwerke wurden in der Rekordzeit von nicht einmal zehn Jahren für das Museum erworben. Über die Höhe des Ankaufetats schweigen die Referenten. Hans Edvard Nørregard-Nielsen, Direktor einer der größten dänischen Kulturstiftungen, dem Ny Carlsbergfondet, soll bei der Recherche nach verfügbaren Bildern geholfen haben. Ebenso Renée Smithuis, niederländische Sammlerin und Kennerin der Bergener Schule, sowie Ullrich Schulte-Wülwer, Kunsthistoriker und seit über 25 Jahren als Direktor des Städtischen Museums für die Ausstellungsarbeit des Flensburger Museumsbergs zuständig. Er trug maßgeblich zur Entwicklung und Realisation des Föhrer Museums bei. Bis zu seiner Entlassung in den Ruhestand Ende des Jahres bleibt er in Flensburg. Danach geht er offiziell als Direktor ans Museum Kunst der Westküste und löst Sadowsky ab, der Direktor des Ulmer Museums und somit Nachfolger Brigitte Reinhardts wird.

,,Von Bergen bis Bergen“ lautet der Titel der ersten Sammlungspräsentation. 250 Graphiken und Gemäde wurden dafür ausgewählt. Das Kennenlernen mit dem Haus sei noch nicht abgeschlossen, bekannte Sadowsky während des gemeinsamen Gangs durch die Säle mit zusammen 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Architekt Gregor Sunder-Plassmam berücksichtigte beim Entwurf die, wie er es nannte, ,,Maßstäblichkeit der Insel“. Das Inseldörfchen Alkersum zählt rund vierhundert Einwohner. Ein Solitär wäre seiner Meinung nach völlig fehl am Platz gewesen. Daher arrangierte er ein Ensemble aus sechs Baukörpern und verband diese durch Gänge zu einer ,,Perlenschnur“. Ausgangspunkt ist die Museumswirtschaft Grethjens Gasthof, ein Bau im Stil friesischer Herrenhäuser, wie schon vor vielen hundert Jahren aus eher weichem Ölandstein und hartem Eichenholz, errichtet auf dem historischen Platz dieses einst wohl legendären Dorfmittelpunkts. Es war der Wunsch des Stifters, diesen Ort wieder zu beleben und ihn den Insulanern als Raum für ihre Feste und Feiern zurückzugeben. Gäste werden der Tradition gemäß in einer großzügig geschnittenen Diele empfangen, von der Wege in die Gastwirtschaft und ins Museum führen.

Aktuell ist die Ausstellung nach topographischen Gesichtspunkten gegliedert. Sie entspricht einer Reise entlang der Küste. Auf den Hauptsaal mit Ansichten der deutschen Küste folgen die Niederlande, Dänemark und Norwegen mit länderspezifischen Schwerpunkten, die sich aus der jeweiligen Kunstgeschichte ergeben. Mit Anna und Michael Ancher, Max Beckmann, Johan Christian Dahl, Peder Severin Krøyer, Christian Krohg, Max Liebermann, Emil Nolde und Edvard Munch sind wichtige skandinavische und deutsche Künstler vertreten. Die niederländische Malerei wird repräsentiert durch den Romantiker Andreas Schelfhout und bedeutende Vertreter der Haager Schule, wie etwa Jozef Israëls und Hendrik Willem Mesdag. Zum Bestand zählen des weiteren Werke von Johan Barthold Jongkind und Eugène Boudin, die als Wegbereiter des Impressionismus gelten und von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Landschaftsmalerei waren. Einen Schwerpukt stellt schließlich die nordfriesische Malerei dar, mit Otto Heinrich Engel und Hans Peter Feddersen gut verteten.

Am Blauen Saal ist das Ende der Reise erreicht. Thorsten Sadowsky erinnerte an die abendliche blaue Stunde, zu der sich traditionell alles zum Klönen an der Warft trift. Ultramarinblau leuchtet der Projektraum. Gestaltet wurde er von Bühnenbildnerin Birgit Angele. Föhrer Kinder schrieben für ihre kleinen Gäste Geschichten über ihre Insel auf. Diese können dort gelesen und beantwortet werden. Geplant ist auch, einen Audio-Guide zur Sammlung von Kindern für Kinder gestalten zu lassen. Wir sehen: Alle Instrumente des Museums stehen auf Dialog. Denn ein Blick nach Sylt zeigt den Friesen, mit welcher Geschwindigkeit sich das Kapital ihr Land holt, gewaltiger als jede Sturmflut. Bald spiele der Insulaner nur noch eine Rolle in kauzigen Geschichten, die auf folkloristischen Heimatabenden vor Gästen zum Besten gegeben werden, klagt die Sylter Presse. Das Seebad Wyk auf Föhr war eines der ersten Nordseebäder. Besucher kamen, weil sie das Idyll im Wattenmeer von Gemälden kannten.

Nicht mal Zeit für ´ne Katze – Was Bachelor-Studiengänge dem Künstlernachwuchs abverlangen

Der nachfolgende Bericht über die Muthesius Kunsthochschule in Kiel entstand 2009 im Auftrag der Kunstmarktzeitung „Kunst und Auktionen“. Veröffentlicht wurde er am 24. Oktober im ZEITVERLAG Gerd Bucerius GmbH & Co KG, Hamburg.

Im Jahr 2008 können Autos fliegen. Vor zehn Jahren nahmen Experten das an. Daran, dass das Internet die Welt im Fluge erobern würde, dachte keiner von denen, die im Auftrag des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) befragt wurden. Vor allem die soziale Komponente dieses Mediums unterschätzten alle, den nun greifbaren Erfolg von Singlebörsen, Freunde-Suchmaschinen oder globalen Business-Netzwerken wie XING, bei dem Benutzer einander nicht sehen können. Sie sprechen nicht mal mit einander. Dennoch nutzen sechs Millionen Menschen dieses Portal. Ein Wahnsinn, wer hätte sich das ausmalen können – ein Künstler? Wir hätten ihn für verrückt gehalten.

Nicht mal Zeit für ´ne Katze – Was Bachelor-Studiengänge dem Künstlernachwuchs abverlangen weiterlesen